Freitag, 29. Juli 2016

Keine Mitbewohner = mehr Arbeit
Wenig Arbeit = Mitbewohner


Mein Traummitbewohner


Ein Jüngling von etwa 18. Er hat gewelltes, weizenblondes Haar und schöne, blaue Augen. Er trägt Strickpullover, Pullunder, Kordhosen, unmodische Schuhe. Er ist intelligent und recht umgänglich, immer freundlich und höflich. Man kann sich mit ihm hin und wieder mal unterhalten, aber oft ist er in sich gekehrt.

Er ist sehr, sehr reich. Er wohnt er in einer Villa, die ihm seine Eltern, unter anderem, geschenkt haben. Es ist für die Eltern mehr so eine Art Einsteiger-Villa. Sie wollen Konstantin-Johanes nicht zu sehr verwöhnen.
Die Villa hat 25 Zimmer und einen Garten mit Pool. Es gibt noch eine Bibliothek mit rund 5000 Büchern und ein Heimkino.
Der Junge hat den Highschool-Abschluss in einem englischen Internat gemacht, weil er gerne in den USA studieren möchte, und ist dann nach Deutschland zurückgekehrt. Er redet wenig und hört schlecht. Er braucht ein Hörgerat, aber das trägt er zuhause nicht. Er sieht auch nicht so gut, aber trägt Brille oder Kontaktlinsen nur außer Haus. Sein Sternzeichen ist Löwe.

Er kam nach Deutschland und bezog die Villa. Damit er nicht so einsam ist, hat er sich eine Pflanze gekauft. Die Pflanze braucht wenig Licht und wenig Wasser.

Der Jüngling fühlte sich in Deutschland nicht so recht wohl. Er spielte den ganzen Tag und die halbe Nacht Computerspiele, las Klassiker und arbeitete an wissenschaftlichen Projekten. Er wurde an einer US-amerikanischen Universität angenommen, aber er brauchte natürlich jemanden, der sich um die Pflanze kümmert und so zog ich ein. Der Jüngling kommt öfter mal in den Semesterferien, aber dann immer nur so für einen Tag oder zwei, weil er ja noch weitere Häuser und Wohnungen hat und wegen des Jetlags schläft er die ersten Tage in Deutschland meist nur.

Damit die Pflanze nicht einsam ist, kaufe ich ihr noch Pflanzenfreunde und gieße sie und rede auch mal ein bisschen mit ihnen.


Alternativ
Sehr reicher schwuler Mann mit Villa, der eine Alibi-Frau braucht, aber mit seinem Partner woanders wohnt und nur zu Besuch bekommt, wenn die strengen, intoleranten Eltern sich einladen.


Ich dachte noch an ein Königreich, wo ich die Königin bin, aber das klingt mir irgendwie zu stressig und ich bin doch auch gegen den Adel. Das wäre nicht sonderlich konsequent mich selbst dann als Königin zu benennen. Ich bleibe Königin der Herzen.

Donnerstag, 14. Juli 2016

Ich werde den Blog-Namen ändern. Das nur mal als kleine Ankündigung. Sagt bitte Angela Merkel Bescheid. Sonst schreibst sie mir betrunken wieder SMS und schickt mir Selfies und so weiter. (Angie, es reicht, du Klette. Du bist so anhänglich. Mein ganzer Handyspeicher geht für dich drauf und den Akku machst du mir auch immer leer. Deine Karaoke-Version von Superjeile Zick, die du mir auf die Mailbox gesungen hast, war jetzt auch nicht so prall irgendwie.)

Ronaldo and moth


Mittwoch, 6. Juli 2016

Ich habe mir einen anderen Blog zugelegt (auf einer anderen Plattform), aber ich weiß nicht, ob ich den behalte und hier weiterblogge oder doch bei dem auf der anderen Plattform bleibe. (So große Unteschiede gibt es eigentlich nicht). Es ist so, so kompliziert. Hach. Oder ich poste auf beiden. Gar nicht bloggen möchte ich dann auch nicht. Bloggen ist ideal, um sich ''mitzuteilen''. Es gibt immer so viel, dass meine Freunde und Bekannten nicht interessiert und ich möchte nicht auf sie einreden (wozu ich... neige. Vor allem betrunken.) und sie langweilen und Internet-Leute langweilen/unterhalten ist in Ordnung.

Freitag, 17. Juni 2016

Ich habe jetzt drei regelmäßige Leser. DREI. Aber ich wollte euch sagen, dass mich der Ruhm noch nicht verändert hat.

Ich


Heute gelernt
Insolvenzverwalter und deren Angestellte haben eher nicht so viel Humor und dabei bin ich gar nicht selbst insolvent.


Früher schon gelernt
Inkassobüro-Angestellte sind da schon witziger. Vielleicht auch, weil sie ja durch mich Arbeit haben.


Das ist aber nur meine bescheidene Meinung. Gut möglich, dass ihr witzige Insolvenzverwalter und deren Angestellte kennt und unlustige Inkassobüro-Angestellte.


Ich sollte Werbung für die Schufa machen.

Montag, 9. Mai 2016

Internet-Leute





Mein ''Projekt'' Komische Kommentare im Internet sammeln. Ich weiß auch nicht, warum. Vielleicht, weil ich komisch bin habe ich bereits wieder aufgeben

Bild 1) Das ist natürlich von Nietzsche. Wenn meine ganzen schizophrenen Homies auch endlich mal Bücher schreiben würden. Die wären bestimmt interessanter.

Primus

Ich komme mir so erfolgreiche Business-lady-mäßig vor, wenn mich Bekannte darum bitten, dass ich für sie etwas übersetze oder wenn sie mich fragen, ob ich mit zur Ausländerbehörde kommen könnte, wenn sie fragen, wie man ein Wort ausspricht etc. ''Was, du sprichst Deutsch?'' sagen sie und ich bin die Deutschsprech-Königin. Dann fällt mir aber wieder ein, dass das ja keine großartige Leistung ist besser Deutsch zu sprechen als jemand, der seit einem Jahr in Deutschland wohnt.

Ich habe tatsächlich zwei regelmäßige Blog-Leser. (Bussi.) Ich weiß aber noch nicht, ob ich

1) mit dem Bloggen aufhöre
2) einen neuen Blog ''eröffne'' mit einem besseren Namen

Bloggen ist irgendwie so 2010 und ich bin doch voll trendbewusst und so. Jetzt haben doch alle Websites. Das sind zwar auch nur Blogs, aber wie Websites aufgebaut. Oder nur Instagram. Oder sie schreiben Ebooks. Oder nichts.

Ade.

Mittwoch, 4. Mai 2016

Ich habe endlich einen ''guten'' Namen für einen Blog. Ich möchte jetzt aber gar keinen Blog mehr schreiben. Jeje.
Hold up, they don't love you like I love you

Montag, 11. April 2016

Jan Dönermann


Der arme Jan Free Willy, äh nee, Jan, wobei mir Willy lieber wäre



Der arme Jan. Er wollte doch nur ein bisschen provozieren. ''Das war doch Satire!!!!!!!11111'', ruft Jan und stampft mit dem Fuß auf. ''Satire!!!!!!!!!!!111111'' Er beißt sich auf die Lippe. Da kommen schon ein paar Tränen. Der arme Jan.

Der Jan ist einfach mal nicht so lustig mit seiner tollen Satire. Dass man dafür Rundfunkgebühren bezahlen muss, ist schon eine Unverschämtheit. Dann lädt er auch noch diese unterbelichte 3-Meter-Feldweg-Intelligenz-Springertussi ein, damit die Werbung für ihr Ausmalbuch machen kann und dann ist die auch noch so unlustig wie er. Was soll man da noch sagen? Anne Will, Gast der letzten Sendung, ist lustiger und interessanter als die beiden Doofchen zusammen.


Janni moderierte mal eine Talkshow, Call-in-show oder so ähnlich heißt das. Zuschauer/Zuhörer können Janni live im Studio anrufen. Er forderte dazu auf, Geschichten zu erzählen. Ein junger Mann rief an und sagte, dass er mal von einem Auto angefahren worden sei. Na ja, fast. Er sagte, dass er über die Windschutzscheibe entlang glitt und sich so retten konnte richtig angefahren zu werden. Zwei von Jannis Kumpels waren auch in der Sendung. Ein Typ von Wir sind Helden. Der saß schön feminim mit überschlagenem Bein und möchtegern-männlich mit Becks in der Hand auf einem Stuhl und Klaas Umlaufer-Irgendwas war auch noch da. Da rief also dieser Typ an und erzählte die Geschichte. Janni und seine Kumpels mochten die Geschichte nur leider so gar nicht. ''Das ist doch eine Non-Story.'' verkündeten sie und machten sich über den Anrufer lustig. Der Anrufer war ein bisschen verwundert darüber. Lieber Jan, diese Non-Story ist lustiger als du, Non-lustiger-Satiriker. ''Die Anstalt'' ist lustig, du nicht. Erst einen auf dicke Hose machen und dann den Schwanz einziehen. Das haben wir gern. Stefan Raab ist lustiger als du. Du bist der 1/4 Stefan Raab für Studenten.


Das erinnert mich an einen, mit dem ich mal mit 14 kiffte. Der Junge war ziemlich eingebildet und kam sich ganz schön cool vor. Da war auch noch ein anderer Junge dabei. Dieser andere Junge war ein Kleimkrimineller (von dem hatten wir auch das Gras) und wurde von der Polizei gesucht. Wir mussten uns verstecken. Panisch rief der erste Junge: ''Wenn die Bullen uns schnappen sage ich, dass ich euch nicht kenne.'' und wollte nicht mit dem Gefasel aufhören. ''Halt endlich die Klappe.'' schrie ich. Du bist dieser Junge, Jan. Mach Satire, aber mach doch bitte witzige Satire. Jan ''Dönermann'' ist so unlustig wie du.

Samstag, 2. April 2016

Ich habe gestern zu einem Freund gesagt, dass ich nicht immer so negativ sein will und dass ich mehr ''positive Vibes'' brauche und vielleicht mit Yoga und Meditieren anfangen sollte und mehr in die Natur gehen und Tee trinken und Obst und Gemüse essen und so, weil diese Menschen, die Menschen, die das so machen, viel besser sind als die ewigen, schlechtgelaunte Zyniker und man sollte optimistisch sein und so weiter.

Dann fiel mir eine Dokumentation ein, die ich mal gesehen habe. Eine jüdische Frau, die Ende der 30er-Jahre, als sie noch jung war, mit ihren Eltern in die USA emigriert ist, erzählte, dass ihre Eltern eigentlich in Deutschland bleiben wollten und sagten, dass es schon nicht so schlimm werden würde und die Frau sagte, dass sie ihre Eltern anschrie und sagte: ''Are you insane? They're going to kill us.'' und die Eltern sagten: ''Na gut, vielleicht hast du Recht.''
Und ich dachte an die Frau und dachte, was es denn ihr gebracht hätte optimistisch und nicht so negativ zu sein?
 

Wir befinden uns aber nicht im Krieg und man könnte vielleicht doch ein bisschen positiver sein?

Der Freund erzählte mir von seiner dreijährigen Nichte, die sagte: ''Sieh mal, da hat jemand einen Reifen in den Fluss geworfen. Warum machen Menschen so was? Die Menschen sind nicht nett. Manche Menschen sind nicht gut.'' Was für ein kluges Kind.

In diesem Sinne

Freitag, 1. April 2016

Jan Delay - Ich möchte nicht, dass ihr meine Lieder singt


Über Ostern haben meine Mitbewohner so viel Koks genommen. Ich habe sie die ganze Zeit Lines ziehen hören, während ich meine Wäsche wusch oder Eis aß und so, was man als Hedonist so macht, und dann liefen sie durch die Wohnung und es klang so als ob sie schnüffeln oder eine Erkältung haben. Ich kokse ja nicht mehr, weil ich den Drogenschmuggel nicht mehr unterstützen möchte. Da der Drogenschmuggel meinen Mitbewohnern egal ist, mag ich die Mitbewohner natürlich nicht mehr, aber ich mag mich und das ist eh viel wichtiger und gibt ja auch noch andere Drogen.

Montag, 28. März 2016

Es gibt gar keine ''Unterschichten-'' und ''Migratenkinder'', die in D. erfolgreich schreiben. Die werden dann immer nur Rapper und man muss diese ganzen aufgeblasene Literatur-Trottel ertragen, die früher auf dem gutem Gymnasium oder der ''alternativen'' Öko-Schule waren und nach der Schule Cello-Unterricht hatten und die Eltern waren mit dem Pfarrer/Pastor befreundet oder selbst der Pastor (Kath. Pfarrer ja nicht. Das wäre ja noch interessant) und die haben anständige-Kinder-aus-gutem-Hause-Namen und kommen sich voll cool vor, weil die mal mit 18 Drogen probiert haben, voll krass und so, und Migranten und ''Unterschichtler'' kennen die nur aus Fernsehsendungen, die sie ''Assi-TV'' nennen und die sind ganz wohlbehütet aufgewachsen und werden von dummen Medienmenschen gehyped, die früher in der Schule immer die Streber und Petzer waren und nie einen Freund oder eine Freundin hatten und sich dachten, dass sie sich irgendwann mit Macht in den Medien rächen.  Die interessanten Menschen schreiben nicht (mehr). Argh. Ich glaub, ich brauch Schnaps. Frustrierend das alles.

Mittwoch, 23. März 2016

Vor zwei Tagen haben sich Menschen Mitte 20 bis Anfang 30 in der U-Bahn über Bandnudeln und Vollkornnudeln unterhalten und die eine erzählte, dass sie sich einen Hocker gekauft hat und dann sagte einer ''Bierchen'' und diese Unterhaltung versetzte mich in einen beinahe meditativen Zustand, denn meine Bekannten bestehen größenteils aus Schizophrenen, Drogenabhängigen, Kiffern, ''Party people'' und alten Männern aus Kneipen und ich hatte eine ganze Weile Schwierigkeiten bei ''normalen Leuten'' (normal umfasst auch ''Hipster Menschen'') mich ''normal'' zu verhalten, weil ich immer von Crack und Druckräumen und Wahnvorstellungen erzählte und das kam irgendwie nicht so gut an, aber das mit dem ''normalen Verhalten'' klappt seit einiger Zeit mehr als gut, denn jetzt hält man mich immer für ''lieb'' und nicht mehr für gestört.

Heute wurde ich beim Schwarzfahren erwischt. Ich wollte nur eine Station fahren. Der Fahrkahrtenkontrolleur hat mir ''trotzdem noch einen schönen Tag gewünscht.''

 

Freitag, 11. März 2016

Ich saß mit meinen Mitbewohnern in der Küche und jetzt rieche ich nach Kotelett mit Zwiebeln, Gras und Zigaretten. So kann das Wochenende starten.

''Geschlechterrollen''. Die Männer kochen alle, ich einmal in der Woche. Einer meiner Mitbewohner sah mich vorhin Eis essen und meinte: ''You like ice-cream?'' und er fragte mich, wieviel ich davon esse, weil ich gestern schon eine ganze Packung gegessen habe. Mandeleis von Lidl, wie Magnun, nur günstiger. Ich habe gestern eine Packung gegessen und sonst nichts und heute wieder eine Packung, aber noch einen Apfel dazu. Als Nachtisch sozusagen. Läuft bei mir und so seufz.

Vorgestern war ich schlechtgelaunt. Ich war im Wedding und um Geld zu sparen, bin ich durch Mitte gelaufen. Ich möchte nicht schon wieder beim Schwarzfahren erwischt werden. Ich laufe von Wedding durch Mitte nach Hause und mag Mitte nicht. Pfui.
Ein Typ läuft mir nach und sagt, dass er meinen ''Rotkäppchen-Look'' mag. Ich sehe ihn nur genervt an, so gut wie das geht, wenn man so kurzsichtig ist, und er geht und ich schreie ihm hinterher: ''Bestimmt Pick-up-artist oder was.'' Zwei Sekunden später habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich daran denke, dass er ja kein Pick-up-artist hätte sein müssen ah. Was ist, wenn der dachte, dass ich so reagiere, weil er hässlich ist? Die blöden Pick-up artists.

Gestern habe ich 20 Euro verloren. Typisch für mich. Was ist, wenn der Vielleicht-Pick-up-artist das gefunden hätte? Das wäre wie in einem schönen Film.

Ich habe mal gelesen, dass Pickup-artists ihren Namen mit Müllmännern tauschen sollten ha.

Ich muss meinen Blog-Namen ändern. Ich habe ja nur zwei Leser, aber ihr lieben zwei Leser, jetzt wisst ihr Bescheid. Es gibt nämlich schon einen Blog, der so ähnlich heißt und der ist bekannter und die denken dann, dass ich sie nachgemacht hätte.

Mittwoch, 9. März 2016

Warum mich der Feminismus immer noch anekelt

Hi ihr Süßen,

ich wollt mal schreiben, damit ihr wisst, dass mich der Feminismus immer noch anekelt, okay. Warum gibt es hier als Schriftform kein Comic Sans? Hm, egal.

Ich bin keine Feministin, das ist doch klar. Ich meine, wer ist denn heutzutage noch Feministin? Das ist so wie die Kollektion von H&M von letzten Jahr tragen oder ein Tribal-Tattoo haben. Ich trage nicht die H&M-Kollektion von letztem Jahr und ich habe auch kein Tribal-Tattoo, weil ich bin ja keine Feministin. Das habe ich doch schon geschrieben. Omg, ihr müsst den Text auch voll aufmerksam lesen und so, sonst versteht ihr ihn nicht. Die von Sprihngär loben immer meine interllektuehlen Ergüsse. Die sagen du bist unser It-Girl und ich lächle dann voll stolz und so und freue mich, dass ich es zu etwas gebracht habe und die anderen Kinder aus dem Dorf, aus dem ich komme, nicht. Die sind ja auch nicht so klug wie ich. Ich habe mir mal ein Zitate-Buch bei Thalia gekauft, das war von 10 Euro auf 4,99 Euro runtergesetzt, aber ich habe es ja gar nicht nötig zu sparen, aber was soll ich machen, wenn die es runtersetzen, omg okay,  und ich habe da voll viele kluge Zitate auswendig gelernt. Das war krass anstrengend, aber jetzt bin ich voll schlau und weiß halt auch voll viel. Ich meine, ihr könnt mich zu voll vielen Sachen etwas fragen und da weiß ich halt auch voll viel dazu. So zu voll vielem halt, okay. Die anderen sind alle doof, aber ich halt nicht. Wenn ihr euch mit Doofen unterhalten wollt, dann geht das halt nicht mit mir, weil ich halt so schlau bin und so. Das sagen mir auch voll viele Leute und so und vor allem so alte Säcke ab Mitte 40, hihi.

Ich wohne ja schon seit fast einem Jahr in Berlin und ich kenne halt auch den Großstadt-Flair und
so. Das könnt ihr Provinz-Deppen halt nicht verstehen. ICH BIN EIN IT-GIRL. Das sagen die ganzen alten Frauen und Männer auch immer, okay.

Zum Glück haben das schon krass viele in den Medien und so mitbekommen und ich werde so voll rich. Wenn ich noch reicher geworden bin, und das bin ich als Bonzentussi ja schon, werde ich mir zusätzlich noch ein paar afrikanische Kindersklaven importieren und in meinem Apartement in Mitte arbeiten lassen und ich werde so krass viele Designer-Taschen haben und der Pöbel, der einem so auf der Straße entgegen kommt, muss dann immer einen Knicks vor mir machen, wenn sie mich sehen. Designertaschen und Kindersklaven- die könnt ihr Proletarier euch gar nicht leisten, hihi. Wollt ihr das auch? Ja und? Das ist mir doch egal. Was wollt ihr denn von mir? Kann ich etwas dafür? Eure Armut kotzt mich halt mal voll krass an. Das ist so unglamouröus und halt irgendwie so eklig wie so was Ansteckendes. Ih, Man muss sich schon zusammenreißen und besonders, wenn man berühmt ist wie ich, falls mal jemand von RTL Exklusiv da ist und so und man muss da halt einen Filter drüberlegen bei Fäcebook und Instagräm und so. Könnt ihr das Armsein bitte außerhalb meiner Reichweite machen? Danke. Omg, Filter. Wir sind Generation Filter. Das schreibe ich gleich mal in meinem nächsten Artikel. Ich habe immer so krass gute Einfälle. Ich muss mir mal selbst auf die Schulter klopfen, hihi. Omg, Dulf Schnorschlhard ruft mich gerade auf meinem Smartphone an. Könnt ihr mal bitte alle die Klappe halten, wenn Vips telefonieren, okay?

Ich bin auch so unglaublich schön. Manchmal erstarre ich, wenn ich mich zufällig im Spiegel ansehe, weil ich so schön bin. Da kommen mir vor Rührung die Tränen. Das würdet ihr nicht vestehen, weil ihr hässlich seid.

Über mich berichten auch voll viele  seriöse Medien und man nimmt mich voll ernst. Zurecht. Ich bin ja auch ein Genie. Auch das würdet ihr nicht verstehen.

Ich bin ja auch so voll krass tiefgründig und mache mir voll viele Gedanken so über voll wichtige Themen und so. Omg, die armen Flüchtlinge und so. Die sind voll arm dran und so. Oh, da ist ein Spiegel. Ich muss mich mal kurz AHHHHHHHHHH, ich bin so schön. Hat jemand ein Taschentuch? Ich muss schon wieder weinen. Was gucken mich diese hässlichen Weiber da drüben an? Ich hasse es, wenn hässliche Frauen neidisch sind. Haben die noch nie jemand gesehen, der vor lauter Ehrfurcht erstarrt, weil er ein Kunstwerk gesehen hat? Omg, das sind bestimmt Feministinnen und die sind neidisch auf mich, weil ich so klug und schön bin, hihi. Ich kann doch euch nichts dafür, dass ihr so seid, wie ihr seid, okay. Ja, ihr könnt ein Foto von mir machen. Ja, ihr könnt ein Autogramm haben, aber ihr werdet nie sein wie ich.
''Beatpoetin'' ist so ein dämlicher Name für einen Blog. Ich bin ja gar keine Poetin. Ich mag nur Beatliteratur. Herumhängerin oder Verwirrte oder so etwas wäre der ideale Name für mich.

Dienstag, 8. März 2016

Gestern haben sich zwei kleine Grundschulmädchen an der U-Bahn-Haltestelle unterhalten.

Ein Mädchen schlenderte vor mir in Richtung U-Bahn. Sie hörte Musik mit Kopfhörern. Ein weiteres Mädchen rief ihr nach. Das Mädchen, das gerufen hatte, sagte, dass ihre Klassenlehrerin, Frau B-Irgendetwas, gesagt hat, dass die Kinder der Schule immer versuchen sollen zu zweit nach Hause zu gehen wegen der ''Sache'', die an der Schule in Friedrichshain passiert ist und das Mädchen sagt ganz vernünftig, ganz intelligent: ''Und wenn wir diese Möglichkeit haben, sollten wir sie auch nutzen.'' Ich hätte das Mädchen am liebsten umarmt. So ein vernünftiges Mädchen. Das kann ich aber natürlich nicht machen. Schon gar nicht nach der ''Sache'' in Friedrichshain.

Das andere Mädchen sagte, dass das doch nur einmal passiert ist und schien gleichgültig.

Die beiden Mädchen setzten sich und ich setzte mich neben sie, um. sie weiter zu belauschen, aber nicht zu nah, damit sie keine Angst bekommen und denken, dass ich eine Verrückte bin oder so.

Die beiden aßen irgendetwas Haribo-ähnliches und redeten.
Das vernünftige Mädchen sagte: ''Ich habe Angst.'' Und sie raunte leise: ''Die Schule hat allen Klassen Emails geschickt. Ich weiß aber nicht, warum man das auch bei der ersten und zweiten Klasse gemacht hat.'' Das andere Mädchen erwirderte darauf nichts und das Mädchen wiederholte, was sie zuvor gesagt hatte. Das andere Mädchen sah sie nur achselzuckend an. ''Oh Mann, du kapierst es nicht.'', sagte das Mädchen daraufhin. ''Ich meine, warum man das Erstklässern schickt. Die können doch noch gar nicht.'' und sie wurde leise und ich konnte hören, dass sie ''sexuell'' sagte.

Ich hätte sagen sollen, dass sie können. Dass sogar Babys können, weil es da draußen eben verdammt viele Perverse gibt und ich wäre gerne Kastratorin. Die Leute würden dann immer denken, dass ich Pastorin gesagt hätte, wenn ich das ganz schnell nuschle, weil ich so lieb aussehe, aber ich würde dann sagen: ''Nein, Kastratorin. Meine linken Freunde hassen mich alle deshalb, aber ich bin viel linker als diese Trottel mit ihrer Menschenwürde für jeden, sogar Perverse. Ich kastriere immer ohne Betäubung. Das ist chilliger. Ich muss jetzt nach Hause kommen. Der Typ, der immer meine Machete wetzt, kommt um fünf.''

Sonntag, 6. März 2016

Liebe


Halt dich an deiner Liebe fest

Ich habe heute Mittag kurz geschlafen und als ich aufwachte, war ich noch voll ''druff'' und dachte, dass ich mal ein bisschen spazieren gehe und nicht nur depressiv in meinem unordentlichen Zimmer herumhänge.

Ich möchte die Warschauer Straße überqueren und da sehe ich eine Frau mitten auf der Straße zusammenbrechen. Ein Mann kommt ihr zur Hilfe und hält die Autos an und trägt sie zum Bordstein.

Ein weiterer Passant kommt zur Hilfe. Es komen noch zwei Engländer dazu. Ein nettes Mädchen und ein Junge. Ich rufe 112. Ich bin natürlich viel zu verwirrt, um den Mann am Telefon zu erklären, wo wir genau sind, aber ich bekomm's dann doch noch hin nach mehreren Versuchen (wenn das doch nur mit der Schule auch so geklappt hätte). Der Notdienst-Mann muss mich aber mehrere Male mit ''gute Frau'' rügen und sagt immer: ''Veganes Restaurant? Gute Frau, das nützt mir nicht viel. Ich brauche die genaue Adresse.'' und ''In der Nähe der S-Bahn? Gute Frau, das bringt mir nicht viel.'' Ich bekomme es dann aber hin. weil selbst ein verwirrter Loser mal was hinbekommt.

Ich gehe zu der Frau zurück, die auf dem Borstein liegt. Ein junger Mann Mitte, Ende 20 oder so hält ihre Füße hoch.
Ihr Retter, der sie von der Straße getragen hat, ist weg. Das war ein Mann mit ''südländsichem Aussehen'', Türke, Araber oder so. Das ist natürlich keine deutsche Kartoffel, die sich das Bundesverdienstkreuz oder so verleihen lässt. Nein, der geht einfach weg. ''Ja, hab mal nebenbei diese Frau gerettet, aber ich habe keine Zeit, ich muss weg'' oder er denkt sich, dass die Polizei gleich anrückt und er mag die Polizei nicht oder so. Dieser Mann ist so cool. Rettet nonchalant die Frau und geht. (Deutsche Kartoffeln, bitte rettet Menschen und ich freue mich, wenn ihr ein Bundesverdienstkreuz bekommt).

Die Frau auf dem Borstein hat ein Pflaster über der Augenbraue. Sie ist bei Bewusstsein, aber schwach.

Der Mann, der ihr die Füße hochhält, sagt zu den Engländern und mir auf Englisch, dass sie sicher zu viel Party gemacht hat und das eben Berlin sei.
''Die hat keine Party gemacht.'', sage ich.

Ich denke mir erst später, dass vielleicht nicht jeder so eine Sozialisation ''genießen'' konnte, dass man einen Partygänger und jemanden, dem es psychisch nicht gut geht oder der obdachlos oder ohne festen Wohnsitz, bestens unterscheiden kann. Die Frau trägt nicht mal Make-up und hat bequeme Kleidung an. Bei was für einer Party soll die gewesen sein? Berghain oder was? Watergate? Mit italienischen Touristen flirten? Ausgelassen tanzen? Überteuerte Cocktails trinken? Bei Facebook ein Selfie posten? Mit dem wahnsinnig süßen Typ knutschen? Natürlich nicht.

Der Mann siezt die Frau. Er meint es wirklich gut und ich rechne ihm das hoch an und ich möchte ihn nicht kritisieren, aber ich duze sie natürlich. Ich sage ihr, dass Hilfe kommt und dass sie sich ''ausruhen'' soll.

Ich rede tatsächlich mit der Engländerin darüber, dass ich mich in einem Club blamiert habe und noch auf Drogen bin und über Clubs in Berlin und dann sage ich, dass das vielleicht kein gutes Gesprächsthema ist, wenn da jemand am Boden liegt. Ich stehe zwar auf der Leitung, aber das merke ich dann selbst.

Der Notarztwagen kommt mit Sirenen und Blaulicht. Die zwei Sanitäter sind nett und herzlich. Sie wollen sie in den Notarztwagen bringen. Die Frau wird in einen Rollstuhl gesetzt. Sie fängt an zu weinen. Ich sage ihr: ''Hab keine Angst. Die helfen dir.'' Sie sitzt mir mit dem Rücken zugewandt und die Tränen kullern über ihr Gesicht.
Sie drehen die Frau um und sie sieht mich an und weint. Ich lächle und dann lächelt sie auch und auf einmal hebt sie die Hand zu einem kleinen Gruß und ich erhebe meine Hand auch und winke ihr und lächle. Ich glaube, dass sie in dem Moment realisiert hat, dass die Welt nicht immer nur scheiße ist und es auch nette Menschen gibt.

Wäre ich nicht so benebelt gewesen, hätte ich viel mehr mit ihr geredet und ich bin traurig darüber, dass ich nicht irgendetwas richtig Nettes sagen konnte.
Ich hätte sie am besten mit nach Hause nehmen sollen, ihr Kakao kochen, etwas zu essen machen und ihr ''Halt dich an deiner Liebe fest'' vorspielen. 

Tipp für die Ladies

Ich war vor Kurzem mal in einer Bar mit einem Freund. Es war schon Morgen und Resteficken-Zeit. Ein Typ nach dem anderen wollte mich ''klarmachen''.

Ich rede mit dem Freund und da kommt so einer an und sagt: ''Worüber redet ihr?''
Das war so ein ''Hipster-Bro'', der vermutlich gerne Bier trinkt, How I meet your mother guckt, Tiefkühlpizza isst (mache ich natürlich auch), Internet-Pornos und Tattoos mag und denkt, dass er ein guter Skater sei und unpolitisch ist. Er trug eine Wollmütze. Das ist ja der Hipster-Bro-Style.

Der Typ kommt zu mir und sagt: ''Worüber redet ihr?'' und ich sage wahrheitsgemäß: ''Feminismus.''
Der Typ sieht mich angeekelt an und sagt ''Igitt.'' und will gehen.

Ich, in meiner bierseeligen Stimmung, möchte nett sein und ihm erklären, was Feminismus ist, weil die Ignoranten, die den Feminismus nicht ''mögen'', wissen ja nie, was das ist. Sie sind ja nicht umsonst ignorant mit Tendenz zur Dummheit. Die denken, dass Feministinnen allesamt behaarte Kampflesben sind, die Männer hassen (shout-out to euch, ich mag euch. Lasst es sprießen) oder ''leichte Mädchen'', die so hohl und narzisstisch sind, dass ihr Horizont sich auf #freethenippe und ihre Unzufriedenheit oder Zufriedenheit mit ihrem Körper beschränkt und warum Polyamorie das viel bessere Beziehungs-Modell ist und die spießigen Zweier-Paare haben das nur nicht begriffen und ''queer'' sind diese Trend-Feministinnen natürlich auch, aber sie sind nie mit Frauen zusammen und Femen sind ja voll toll und so und Pussy Riot, omg, so krass toll und so.
Ich wolte dem Hipster-Bro erklären, dass es Strömungen im Feminismus gibt und dass Feminismus eine internationale Bewegung ist mit vielen verschieden Meinungen, was nun gut oder die ''Wahrheit'' ist und dass Feminismus etwas ist, dass jeder vernunftbegabte, intelligente Mensch unterstützt und dass es eben immer noch viel zu tun gibt, was die Gleichberechtigung der Geschlechter betrifft und nur ein Trottel würde das nicht verstehen, aber der Hipster-Bro hatte es ja so eilig wegzukommen und da dachte ich mir, dass ich endlich weiß, wie man aufdringliche Typen los wird:
Fangt an über Feminismus zu reden und schlagt sie in die Flucht.

Das dürfte auch bei ''Prolls'' klappen. Prolls sind die, die jeden Sommer an den Ballermann fahren und da One-Night-Stands haben oder es versuchen und die mal eine Statistenrolle bei Berlin Tag und Nacht hatten und die schon mal bei einem Frauenarzt-Konzert (der Rapper) waren und auch bei Bass Sultan Hengzt und deren Lieblings-Djs sind David Guetta und Robin Schulz und ihre Mutter macht noch ihre Wäsche. Die sind eigentlich ganz nett, aber ihr werdet sie mit Feminismus langweilen.
Vorsicht:

Passt auf, dass ihr nicht an den ''Feminismus-Versteher'' geratet. Das ist der, der so tun wird, als sei Feminismus auch für ihn wichtig und er macht einen auf verständnisvoll und hört euch zu und so, aber das macht er nur, weil ihr eine Vagina habt (oder nicht, aber eine Frau seid) und er einen Penis und er denkt, dass die beiden sich mal näherkommen sollten.
Mit wirklichen ''männlichen Feministen'' solltet ihr natürlich munter drauflosschnackseln oder heiraten oder Freunde werden oder ein gutes Gespräch führen und nett sein.


Bitte, gern.
A 20-year-old boy from Palestine with ADHD is so much wiser than I am. I'm older and know nothing except that I know nothing.
Ich war heute Special Guest im Club. Ich war der ''druffste Besucher'' im Club. Der Türsteher hat mich erst reingelassen und später angewidert angesehen. Er hat mich angesehen und langsam den Kopf angewidert geschüttelt. Das war mir unangenehm.

Sinnsucher

Einer meiner Mitbewohner schrie gerade ''Yalla, yalla.'' und ich hörte die Tür ins Schloss fallen und die Mitbewohner auf dem Hof lachen und ich bin endlich allein zuhause.

Ich habe in meinem Zimmerchen ein Regal mit Büchern der Vormieter. Die Bücher sind dieser typische Beststeller-Kram mit bunten Covern und großen Lettern. Es gibt aber auch einige Glückstreffer wie Into the Wild und Also sprach Zarathustra. Vielleicht waren das Geschenke.

Sogar ein Buch von Matthias Matussek ist dabei. Der Gipfel der Geschmacklosigkeit.

Ich habe mal in einem älterem Buch über die deutsche Punk-Szene von früher geblättert. Das Buch war ganz interessant, aber mehr auch nicht. Da wurde tatsächlich Matthias Matussek zitiert. Er sagte so etwas wie: ''Ja, das war schon wild damals in Stuttgart. Da haben wir gekifft und noch nachts um halb eins Musik gehört.'' oder so ähnlich. Matthias Exzess Matussek.

Die Bücher in diesem Regal sind nichts für mich, aber eigentlich sollte ich nicht so über den Geschmack anderer urteilen. Eigentlich ist es doch vielleicht sogar schön, dass diese Beststeller-Listen die Geschmacklosen unterhalten und ihnen ein gutes Gefühl geben. Vielleicht.

Es gibt auch einige weniger Bücher mit ''positiver Botschaft'' in diesem Bücherregal. So etwas wie ''Verwirkliche deine Träume'', ''Heile deine Seele'' und Bücher über Yoga. Damit kann ich mich sogar noch eher anfreunden. Ich mag ''positive Botschaften'' und New Age-Zeug und Self-Help-books, weil New Ager und Sinnsucher witzig sind.

Früher habe ich eher zu Menschen herabgesehen, die nach Indien zum ''Selbstfinden'' fahren und da so eine Art Elendstourismus betreiben oder in Kroatien zum Yoga-Retreat fahren oder zum Schweigen für ein Wochenende ins Kloster; Menschen, die Dreads und Rastas tragen und diese bunten Ballonhosen und Sandalen. Heute schätze ich sie ein bisschen. Nicht wegen des Elendstourismus. Natürlich nicht. Ich schätze sie etwas mehr, weil niemand eine Ahnung von irgendetwas hat und alles Chaos und Lärm ist mit Gefühlen und Erfahrungen vermischt und die Sinnsucher wissen mehr als die Möchteger-Altklugen und Abgebrühten. Das ist sicher. Sie sind mehr. Das Spirituelle steht bei ihnen über dem Schein und dem Materiellen.
Diese Bücher in dem Regal aus dieser Richtung sind aber eher dünn und oberflächlich gehalten. Dünne Bücher mit Bildchen und motivierenden Texten.


Ich habe Visitenkarten im Regal gefunden und den Namen, der drauf stand, bei Google eingeben. Die Bücher gehören einer Frau, die bei der Bild am Sonntag arbeitet.


Wer bei Springer arbeitet, ist für mich eine billige Mediennutte, aber ich weiß doch jetzt, was diese Frau liest und wie sie aussieht und jetzt wirkt sie auf mich so harmlos. So doof und harmlos irgendwie. Vielleicht weiß sie gar nicht, dass es Rückgrat-technisch besser wäre Klos zu putzen als bei Springer zu arbeiten. Vielleicht gibt es bei Springer einfach zwei Kategorien

1. die doofen Ahnungslosen
und
2. die arroganten Selbstdarsteller ohne Moral

und man sollte nur über Kategorie 2 die Nase rümpfen. Die übrigen sind halt ein bisschen süß und doof irgendwie.



Niemand muss ein Bulle sein.
Niemand muss bei Springer arbeiten.

Samstag, 5. März 2016

Dittsche

Ich trage immer nur Pyjama, einen Bademantel und Hausschuhe ''zuhause''. Ich fühle mich wie Dittsche. Ich wäre so stolz auf mich, wenn ich so runter zum Späti gehen würde, um mir Bier oder so zu kaufen, aber dafür bin ich leider nicht cool genug.

In Liverpool gehen die Leute oft in ihren Pyjamas einkaufen. Aus Bequemlichkeit. Würde ich in Liverpool wohnen, würde ich nur Pyjamas tragen.

Kotti


Aschenputtel

Heute


Zuhause

Mitbewohner sagt, dass er zum Supermarkt geht und später zu seinem ''Weed Guy''. Er fragt, ob ich etwas brauche. Ich muss kurz überlegen, ob er Nahrung oder Gras meint.



Draußen


Innerhalb von 20 Minuten


Ein Mann mittleren Alters sieht mich an und sagt mehrmals mitleidig ''Ohhhh Baby.'' Das soll wohl ein fürsorglicher Flirt-Versuch sein. Ich fühle mich reichlich geschmeichelt.


Ich komme zufällig an einem Tatort-Dreh vorbei. Ein Mann liegt auf dem Boden vor einem Auto.

Meine Laune: ganz gut



Kurze Zeit später

Ein geistig verwirrter, vermutlich intoxikierter Mann sieht mich an und schreit: ''Blöde Kuh.'' Ich beachte ihn nicht und drehe mich nicht um. Er schreit: ''Ich leck dich, Fotze.''

Meine Laune: hm.

Meine Schuhe drücken. Ich bin zu viel gelaufen. Ich blute ein bisschen am Fuß. Ich ziehe den Fuß ein bisschen aus dem Schuh und schleppe mich so in Richtung Einkaufszentrum, um mir billige Schuhe zu kaufen oder eine Plastiktüte, die ich mir um den Fuß wickeln kann. Ich bin jetzt ein bisschen Aschenputtel oder nicht? Die Menschen starren mich an. Ich frage mich, ob sie dumm sind. So interessant kann das doch nicht sein. Warum starren sie so? Dann fällt mir ein, was immer ganz oben auf den Literatur-Bestsellerlisten und in den Kino- und Musik-Charts ist. Sie sind dumm und haben keinen Geschmack. Jemand mit einem verletzten Fuß ist schon ganz großes Entertainment. Wie geht es da erst den Menschen mit Handicaps mit diesen starrenden Dummen?

Meine Laune: lethargisch

Eine hellblonde, junge Frau mit einem süßen Gesicht und rosigen Wangen und blauen Augen kommt mir hinterher gerannt. Sie hat mich bald eingeholt. Schnell schleiche ich ja nicht vorwärts. Sie sagt: ''Entschuldigung, brauchen Sie ein Pflaster? Ich habe zufällig eines dabei.'' Sie lächelt. Ich lächle. Ein Engel. Sie ist klein und sehr hübsch. Wir lächeln. Sie geht. Ich drehe mich zu ihr um und lächle noch mal zurück.

Ich habe heute vermutlich so viel gelächelt wie im ganzen letzten Jahr.

Meine Laune: gut


Ich fühle mich gut, ich steh auf Berlin.

EAT THE RICH

Ich habe vor Kurzem die Fotografien Roger Perrys angesehen und besonders gefiel mir dieses Bild


Ich habe einige Tage später so eine Art ''sozialkritischen Text geschrieben, in der jemand ''Eat the rich'' an eine Hauswand schreibt.

Gestern streunerte ich wie so oft ziellos durch die Gegend und auch durch die Rigaer Straße. Es ist mir bislang nicht aufgefallen, dass beim Abstand, Rigauerstraße 78 in Friedrichshain, klein unter einem Fenster ''Eat the rich'' steht. Ein Moment des Glücks.



 
www.rigaer78.org

Freitag, 4. März 2016

Ein Gedicht

Ich würde ihn heiraten weg vom Fleck, wäre ich ein schwuler Mann, aber Moment, das ist ja gar nicht legal in diesem fortschrittlichen Land



Lieber Volker Beck,

du Bruder im Geiste. Du Kind der Straße. Du Draufgänger. Du Tu-nicht-gut. Du Hansdampf in allen Gassen. Du Rebell.

Wogegen rebelierst du, Volker Beck? ''Was hast du anzubieten?'', sagst du und ziehst lässig an deiner Zigarette und nimmst einen Schluck von der Kornflasche. Dann fährst du eine Runde auf deinem Mofa durchs Ghetto. Auf deiner Lederjacke steht ''Hells Angels.'' Die Gangsterbosse nicken dir anerkennend zu. ''Das ist ein ganz gefährlicher Hund.'', raunen sie sich zu.

Lass uns Freunde sein, Volker Beck. Danke Volker Beck, dass du einer von uns bist.
Sag mir, wenn du vorbeikommen willst in meine 5-qm-Luxusbude. Wir machen uns einen gemütlichen Tag, nur du und ich. Du hast ja jetzt vermutlich 'n bisschen mehr Zeit und einige deiner ''Freunde'' haben sich von dir abgewandt, von dir German Bad Boy. Hast du schon mal an eine Gangsta-Rap-Karriere gedacht, Volker Beck? Ich könnte dein Manager sein. Ich bring dich ganz groß raus, Baby. Hast du eine Goldkette?

Treffen uns um fünf in Neukölln. Der ehemalige Bürgermeister von Toronto Rob Ford kommt auch vorbei.


Ich muss jetzt auch mal mein Kristall polieren, damit wir es schön haben, wenn ihr kommt.

Bis dann.

Morgen gehen wir dann zur Drogenberatung.

Gespräche mit meiner Mutter


''Willst du nicht langsam mal Kinder?''
- ''Was? Wer macht denn so was? Ich bin doch selbst noch ein Kind. Wenn Kinder Kinder kriegen? Das geht doch nicht.''

''Willst du dich nicht mal deinem Alter entsprechend verhalten?''
- ''Ich habe mein Alter vergessen. Ich habe mal im Rausch meinen Personalausweis verloren, mir keinen neuen machen lassen und habe das Alter einfach vergessen.''

''Willst du nicht mal heiraten?''
- ''Kann ich mich selbst heiraten? Geht das? Ich habe mal von einer Frau gelesen, die den Eiffelturm geheiratet hat. Da kann ich mich doch auch selbst heiraten. Eine gute Partie bin ich leider nicht, aber man kann ja nicht alles haben, wa. Dafür bin ich doch ganz possierlich im Halbdunkeln und habe immer viel zu Erzählen.''

''Als du jung warst, hast du gedacht, dass Menschen, die jetzt in deinem Alter sind, alt sind.''
- ''Ja, und? Da habe ich auch gedacht, dass man von Fellatio schwanger werden kann.''

''Du wirst als alte Jungfer enden.''
- ''Dann aber bitte mit Katzen und Hunden und ordentlich viel Schnaps und Schokolade und coolen Rentner-Freunden.''

''Du wirst auch nicht jünger.''
- ''Weiser aber auch nicht. Ich bin noch genauso doof wie als Jugendliche. Man ist so alt wie man sich fühlt und so.''

''Na ja. Wenigstens bist du nicht kriminell.''
- ''Danke für die Blumen.''


 
Sidos ''Mama ist stolz'' wird gespielt.