Dienstag, 29. Dezember 2015

Der deutschsprachige und vermutlich auch kontintentaleuropäische Kulturbetrieb ist so minderwertig im Vergleich zum Britischen.

Mittwoch, 23. Dezember 2015

Ich habe gestern Bekannte getroffen und ich war schon etwas betrunken und so und habe ihnen eine Moralpredigt darüber gehalten, warum ich den Springer Verlag hasse, weil mich das momentan beschäftigt, und ich habe von Rudi Dutschke geschwärmt. Ich habe auch noch über ''linke Verräter'' geschimpft und Heuchler und Menschen, die ''ihre Seele verkaufen'' für Ruhm und Geld und über Hunde habe ich auch erzählt. Ich habe auch erzählt, dass nicht mehr kokse, weil wegen mir keine mexikanischen Kinder beim Drogenschmuggel umkommen sollen.

Das kam gut an. ''Gut''.



Ich habe etwas zu viel geredet. ''Etwas'' und ich wurde leider höflich ausgeladen.


Es ist eben so wie bei diesen Fisherman's Friends Bonbons. Bin ich zu stark, sind sie zu schwach.


Ich wurde aber dennoch wieder eingeladen. Ich sollte vielleicht schon mal Reden vorbereiten.

Ich habe auch einmal kurz meine linke Faust hoch erhoben und irgendetwas rufen. Ich weiß nicht mehr was. ''Das Herz schlägt links'' oder so.

Dienstag, 22. Dezember 2015

Da fehlt der Schwanz

Mit der Mutter Plätzchen backen. Ich habe ein Ausstechförmchen, das wie ein Schaukelpferd aussieht.
Meine Mutter rügt mich, dass meinen Plätzchen der Schwanz fehlt und ich das ordentlicher machen soll. Der Schwanz fehlt. Nicht nur da.
''Da fehlt der Schwanz.'' ist mal eine neue Herangehensweise. Sonst sagt sie immer, dass ich mir einen netten Freund suchen und nicht so viel herumhängen soll.

Montag, 21. Dezember 2015

Man hat mir früher gesagt, dass ich gut Fußball spielen und Fahrradfahren kann ''für ein Mädchen''.  Heute sagt man mir, dass ich gut trinken kann und viel über Politik und über Musik wüsste und witzig sei ''für eine Frau''.

Ich bin wahnsinnig stolz auf mich.
 

Sonntag, 20. Dezember 2015

Wer sagt, dass er oder sie kein Feminist sei, kommt immer gleich kategorisch in meine geistige ''Dummchen-Schublade''.

Samstag, 19. Dezember 2015

Yung hat mir gestern Nacht schon wieder so eine Art Liebesgeständnis gemacht. Er schrieb:

''Weißt du ich oft an dich denken. Ich will haben eine warme Umarmung.''

Und dann hat er gesagt, dass er Berühungen haben möchte und in einem Alter ist, in dem man Bedürfnisse hat. ''Emoji mit leicht verzweifeltem Gesichtsausdruck, das erschaudert.''

Ich habe ihm dann wieder gesagt wie das letzte Mal gesagt, dass ich mit ihm ''nur'' mit ihm befreundet sein möchte und ich denke, dass er es dieses Mal verstanden hat.

Freitag, 18. Dezember 2015

I drink to smother my sensitivity for a while so I won’t stare away
I drink to kill the fear of boredom, the mounting panic of it
I drink to reduce my seriousness so a certain spurious charm
can appear and win its flickering little victory over noise
I drink to die a little and increase the contrast of this questionable moment
and then I am going home, purged of everything except anxiety and self-distrust


Frank O'Hara
Ich möchte als Kind das Wort Neurose, weil es schön und nach einer Rose klingt.

Donnerstag, 17. Dezember 2015

Bekannte aussortieren mit der Frage: ''Was hältst du von der Axel Springer SE, allen Publikationen und Mitarbeitern?''

Akzeptierte Antworten und Reaktionen

Hass
Ekel
Mitleid
Weinen
Schreien
Sich auf den Boden werfen
Ritzen
Überdosis
''Igitt'' sagen


Nicht akzeptierte Antworten und Reaktionen


''Mag ich''
''Hat durchaus eine Daseins-Berechtigung''
''Ist gar nicht so schlecht wie man meinen könnte''
''Unterhaltsam''
''Ich mag nicht die Bild, aber die Welt ist ganz gut'' 
Achselzucken

Montag, 14. Dezember 2015

Früher war mir Jan Böhmermann sogar ein bisschen sympathisch. Er hatte etwas Witz und schien geistreich. Jetzt ist er so eine mediengeile Rampensau, die sich selbst unentwegt durchs Dorf treibt.

Sonntag, 13. Dezember 2015

Gisbert zu Knyphausen - Wer du bist


Ich möchte heiraten, damit ich bei Frauentausch mitmachen kann.
Bei Ebay gibt es Keine Macht für Niemand-Lätzchen.

Jetzt brauche ich nur noch ein Baby.
I Jean Marie Roughol

Papyrus

Meine Haut ist so trocken und sieht aus wie Papyrus. Ich habe im Internet gelesen, dass das von der Heizungsluft kommen kann in Winter und man soll raus an die frische Luft und spazieren gehen. Ich entscheide mich dafür zu Staub zu werden durch die viele Heizungsluft und draußen so gut wie nur irgendwie möglich zu vermeiden, denn draußen sind ja Menchen.

Nur nachts schleiche ich allein herum durch die menschenleeren Straßen wie ein Gespenst. Wie ein Gespenst der Freiheit. Ha.

Kürzlich hat mich ein Typ nach Feuer bei einem meiner nächtlichen Spaziergänge gefragt. Das war mir schon zu viel an Kommunikation.

Ich war mal betrunken am Hauptbahnhof letztes Jahr und saß auf einer Treppe bei den Gleisen. Ein Mann und eine Frau vom Security-Dienst kamen auf mich zu und ich dachte, dass sie mich herauswerfen wollten, weil man das immer so mit den Obdachlosen macht und sie mich vielleicht für einen hielten und stammelte, dass ich mit dem Zug um eins fahren will und vielleicht auch nicht schwarzfahre, weil ich schon so oft erwischt wurde und sie sagten, dass ich doch in der Wartehalle auf meinen Zug warten könnte. Da sei es warm und hier so kalt. ''Ja, aber da sind doch Menschen.'', erwiderte ich. ''Ich mag keine Menschen.'' Die Security-Leute lächelten verwirrt. Sie trugen rote Bérets wie ich. Da kannte ich Stefanie Sargnagel noch nicht, aber diese Geschichte fiel mir vor einigen Tagen ein, als ich etwas über sie las. (Ich liebe sie.).

Vor Kurzem habe ich einen Bericht über die Flüchtlings-Krise geschaut. Ich war ziemlich müde und habe im Halbschlaf gehört, dass ein Mann, ich denke, dass der deutsche Regisseur (oder was auch immer. Ich kenne ihn nicht gut) Martin Krug (wenn ich mich nicht täusche), sagte, dass man den Flüchtlingen helfen müsste und er sagte ganz andächtig: ''Wie sagte schon Mao: Brüder aller Länder vereingt euch.'' Und ich wusste nicht, ob er das wirklich gesagt hat oder ich mir das einbilde und musste so etwas wie lachen und dachte, dass man manchmal gar keine Drogen braucht und die Realität schon komisch genug ist.

In diesem Sinne, Béret-Träger aller Länder vereinigt euch.
J: ''I'm an anarchist.''
Me, thinking: Yeah right, J. You're an anarchist with a Macbook pro.

Freitag, 4. Dezember 2015

Deutsche im Ausland

Sofortige Gründung eines ''Stammtisches'', Austausch darüber, wo man deutsche Zahnärzte finden kann und die verzweifelte Suche nach deutschem Brot weitab der Heimat, hier in der Fremde. Sandalen tragen und praktische Funktionsschuhe und Khaki-Shorts und bunte Polo-Hemden und nur unter Deutschen bleiben oder sich vielleicht mal mit ein paar verwirrten Österreichen anfreunden. Die Schweizer zieren sich da ja eher so.

Deutschsein bedeutet für immer Uncoolsein.

Einige Ausnahme (unter anderem)

Jörg Fauser (aber der hat sich ja auch so viel von Bukowski inspirieren lassen)
Willy Brandt 

Montag, 30. November 2015

Radio Star

Gestern habe ich Radio gehört, weil die Nachbarn so laut sind und immerzu rumoren, mit den Türen schlagen und so etwas und ich habe HR4 gehört. Da werden Schlager und Oldies, Klassiker, ''sanfte Melodien'' und so was gespielt. Diese Heile-Schlager-Welt beruhigt mich. Sicher singt da auch oft jemand über Liebeskummer und Einsamkeit, aber auch das hat etwas Beruhigendes, weil Gefühle und so.
Es haben auch nur Omis und Opis in der Sendung angerufen. Dann gab es Nachrichrichten.

Ein Mann auf Drogen bricht ausgerechnet in die Polizeistation ein und randaliert mit einem Feuerlöscher und wird dann in die Psychiatrie eingewiesen  und ich werde natürlich sofort hellhörig, als Psychiatrie und Drogen erwähnt werden. Das hat sich nach einem meiner Bekannten angehört. Der bricht immer irgendwo ein und kommt dann in die Psychiatrie. Solche Bekannten haben ja nie ein Handy lang und da ist es schwer in Verbindung zu bleiben und wenn er ja in der Psychiatrie ''chillt'', kann ich ihn da besuchen und wüsste mal, wo  er ist und müsste mich das nicht immer fragen. Er ist ein netter Kerl.


Botschaft an meine zahlreichen (''zahlreich'' - Ironie) Leser. Drugs are bad, m'kay.

Zeitgeist

Ich bin so ''out of touch with the Zeitgeist''. Ich bekomme ''Aufschrei''-e und ''Shitstorms'' nie mit. Ich kenne keine Trends. Wenn ''Wunderkinder'', die gar keine sind, gelobt werden, bekomme ich das auch fast nie mit (außer wenn Bekannte mir davon erzählen. Ich verachte sie immer ein bisschen dafür, weil mich das ärgert und ich über so etwas nicht infomiert werden möchte. Es lebt sich angenehmer mit selbstauferlegter Medien-Hype-Ignoranz und Rückzug.) Ich meide den deutschen Feuilleton. Mich interessiert nur der Politik-Teil online und Print. Selten lese ich Artikel aus anderen Ressorts. 

Ich brauche keine Meinungen über Filme, Bücher, Musik und bekannte Menschen. Wer schreibt schon für den deutschen Feuilleton? Alles ist so aufgebauscht. Meist sind das irgendwelche Wichtigtuer.

Wie kleine, wenig talentierte Gnome, die Futter für ihr ohnehin schon aufgeblasenes Ego brauchen und aus der Journalismus-Unterwelt auf der Tastatur herumhauen und ihre langweiligen Ansichten zum Besten geben und für das hohle Gerede sogar noch bezahlt werden. Ich denke bei der FAZ gibt es einen Feuilletonisten, der gut schreiben kann. Ich bin zufällig schon einige Male auf seine Artikel gestoßen. Sicher gibt es noch mehr solcher Ausnahmen, aber wäre der Feuilleton ein Party-Besucher, wäre er unglaublich nervig und würde in einer Tour angeben und über sich und die ''wichtigen Gedanken'', die einen als wichtiger Mensch so beschäftigen, schwafeln.

Aber jeder Feuilleton ist besser als alles was von der wahrhaftigen Lügenpresse, der Springer AG, kommt. Ich hatte kürzlich einen ''Verehrer'', der mir erzählte, dass er gerne die Welt liest und sich belästigt von seinen vielen ''linken Bekannten'' fühlt. Massentierhaltung sei gar nicht so schlecht und es ist doch egal, wo die Kleidung herkommt. Auch Menschen in Bangladesh bräuchten Arbeit und Fair Traide bringt mal gar nichts und ist nur Propaganda. Ich war unglaublich betrunken und meine erste Reaktion war natürlich erst mal: ''Ih''  und ich habe dümmlich gelacht, war aber zu betrunken auch zu traurig, um richtig zu protestieren, und er hat dann geschwäbelt (er kommt aus dem Ländle), dass die Welt doch eine gute Zeitung sei. Ja, in der Tat. Die Print-Ausgabe ist gut als Klopapier oder als Ersatz für Kaminholz. Und die Online-Seite ist die Achse der Dummheit wie alles von Springer. Ich würde lieber Klos putzen als meine Seele verkaufen und bei Springer arbeiten. Wenn Autoren oder Journalisten, die ich mag bzw. danach mochte, irgendetwas mit Springer zu tun haben, Artikel schreiben oder Interviews geben, mag ich sie nicht mehr. Das gilt auch für alle Roman Polanski-Fans. Ein bisschen Rückgrat sollte man schon besitzen.

Magic Castles - The One